Allgemeines
Titel: Die Aussicht auf BUNT
Verlag: Selfpublishing
Autor*in: Mirjam Wicki
Meine Genre-Einordnung: Liebesroman, Depression
Seitenzahl: 287 Seiten
Kapitel: keine nummerische Kapitelzählung, enthält Glossar und Personenverzeichnis
Perspektive: Personaler Erzähler und Ich-Erzähler; Sicht von Ian (hauptsächlich) und Alexa
ISBN: 9783753454627 (Print); 9783753455495 (eBook)
Preis: -wird nachgetragen-
Allgemeine Meinung
Herzensbuch
Dankeschön an Mirjam Wicki, die mir dieses Exemplar zur Verfügung gestellt hat.
Rezension
Triggerwarnung: Depressionen, Missbrauch, Selbstverletzung, Suizidversuch, Kindheitstrauma, Alkohol, Drogen, Schwangerschaft, Geburt, Tod
Rezension enthält Spoiler
Oft ist es schwer, mit einer Fortsetzung an einen ersten Teil heranzukommen, der genial war. Doch Mirjam hat das mit einer scheinbaren Leichtigkeit geschafft. „Die Aussicht auf BUNT“ ist genauso gefühlvoll und wunderschön geschrieben wie „Die andere Seite von SCHWARZ“.
Mirjam schafft es ein weiteres Mal, den Leser durch den gefühlvollen Schreibstil in die Gedankenwelt von Ian und Alexa mitzunehmen. Dieses Buch fühlt sich, trotz der schweren Thematik an, als würde man nach einem anstrengenden Tag nach Hause kommen, den Kamin anzünden und mit einer heißen Schokolade davorsitzen und lesen.
Die Triggerwarnung gibt es jedoch nicht zu Unrecht. Wer selbst mit Depressionen zu kämpfen hat, wird wahrscheinlich noch viel besser die Gedankengänge von Ian nachvollziehen können, daher rate ich jedem, dieses Buch mit Bedacht zu lesen.
Worum geht es im zweiten Teil?
Ian und Alexa erwarten voller Vorfreude ihr Kind. Doch noch immer trüben Ians dunkle Gedanken das Glück des Paares. Ian fällt immer wieder in den Schlund seiner Depression zurück, auch wenn er versucht, dagegen anzukämpfen. Alexa währenddessen muss sich um die Erziehung ihres Kindes kümmern und brennt immer weiter aus.
Schaffen es die beiden, zusammenzubleiben?
Ohne Hektik und mit viel Gefühl beschreibt Mirjam den Alltag eines depressiven Menschen. Trotz Arbeit und Therapie kann man das Vergangene nicht so einfach hinter sich lassen. Auch das Umfeld lässt sie nicht unerwähnt, spielt es doch eine große Rolle.
Während Alexa lebensfreudig Dinge unternehmen will, zieht Ian sich zurück, möchte am liebsten für immer im Häuschen der verstorbenen Großmutter leben bleiben. Damit hat Alexa zeitweise sehr zu kämpfen. Auch, dass Ian sie aufgrund seiner Depression oft vernachlässigt, macht ihr zu schaffen. Ihre Liebe wird erneut auf den Prüfstand gestellt.
Ich hatte zwischenzeitlich echt Angst um die beiden. Um ihre Liebe, die am Ende von Band 1 so unerschütterlich zu sein schien.
Doch Mirjam sorgt für einen wundervollen Abschluss von Band 2. Ian und Alexa merken, dass sie so, wie sie jetzt leben, nicht glücklich sind und als sie einen alten Van finden, ist das wie ein Ruf des Schicksals für sie.
Das Buch endet vielleicht, aber Ians und Alexas Reise geht weiter. Und auch, wenn wir sie möglicherweise nicht wiedersehen, ist es doch ein sehr befriedigendes Ende.
Die Autorin lässt uns mit einem warmen Gefühl im Herz zurück und zeigt, dass Liebe vieles durchstehen kann, wenn man es schafft, sich nicht unterkriegen zu lassen.
Solltet ihr selbst mit den genannten Themen zu kämpfen haben: Es ist keine Schande, sich professionelle Hilfe zu suchen. Lasst euch helfen. Ich weiß, das ist einfacher gesagt als getan und es kostet viel Überwindung. Jeder hat jedoch sein Päckchen zu tragen und wenn man es alleine nicht mehr tragen kann, darf und soll man sich Hilfe holen.
Bleibt stark und glaubt an euch!