Ich freue mich, euch heute an einem Interview teilhaben zu lassen, dass ich mit Sissi Steuerwald führen durfte. Ich habe bereits “Love & Cache” von ihr lesen dürfen und werde auch einen ihrer Fantasyromane rezensieren. Von daher ist es mir eine besondere Freude, euch diese Autorin heute etwas näher zu bringen. Viel Spaß beim Lesen!
[Bild rechts: Die Autorin sitzt mit ihrem Buch “Love & Cache” vor einem Bücherregal. Der Blick ist in das aufgeschlagene Buch gerichtet.]
Liebe Sissi, erst einmal vielen Dank, dass du dich zu diesem Interview bereit erklärt hast! Ich denke, am besten wäre es, wenn du dich kurz vorstellst. Wer bist du, was machst du, was magst du?
Ich heiße Sissi Steuerwald und schreibe unter diesen Namen Liebesromane mit Tiefgang. Als S. R. Taxwood veröffentliche ich Fantasy mit Herz. Dazu schreibe ich u. a. auch für Magazine. Als freie Autorin habe ich mich breit aufgestellt. Das bedeutet, dass ich Aufträge zum Schreiben entgegennehme, aber auch Kurse gebe. In diesem Jahr öffnete ich Sissis Autorenlounge, wo ich Coaching, Lektorat und ein Impressumsservice anbiete, aber auch auf meine Talkshows hinweise und die Events, an denen ich teilnehme oder auch mitorganisiere verlinke.
Gibt es abgesehen vom Schreiben noch andere Hobbies, die dich erfüllen oder dir Freude bereiten?
Wer nicht liest, sollte nicht schreiben. 😉 Bücher sind meine Leidenschaft. Ich freue mich sehr, dass ich den Luxus eines eigenen Lesezimmers habe. Ich liebe zudem meine Shelties und habe ein paar Jahre auch gezüchtet. Diese Rasse eignet sich besonders für Menschen wie uns, die gerne in die Natur gehen, wandern und Fotos machen. Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit zum Fotografieren und mich richtig in die Materie einzuarbeiten. Denn hübsche Motive habe ich mit meinen Fellknäuel quasi gratis Zuhause.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich bin in einem kleinen Dorf in der Pfalz aufgewachsen. Langeweile musste damals mit Fantasie bekämpft werden. Wir spielten im Wald und Feld Geschichten, die ich mir ausgedacht hatte. Bereits in der Grundschule förderte mich ein Lehrer, der Texte von mir bei Wettbewerben einreichte, wo ich erste Erfolge verbuchen konnte. Später, als der Schulstress größer wurde und die Pubertät den Frust an der Erwachsenenwelt wachsen ließ, kompensierte ich diesen, indem ich Horrorgeschichten schrieb und meinen Druck darin abließ. Schreiben gehört schon jeher zu mir, wie das Atmen.
Hast du eine besondere Schreibroutine?
Derzeit ist soviel los, dass ich wieder eine Routine finden muss. In der Regel ist vormittags meine Schreibzeit. Dann folgt einen Gassi-Mittagspause. Nachmittags sind Aufträge, Buchsatz, und andere Punkte meiner nie enden wollenden To do-Liste dran.
Wie gehst du deine Geschichten an und was macht für dich eine gute Geschichte aus?
Bevor ich mit dem Schreiben beginne, habe ich viele Notizen und Sprachnachrichten gesammelt, die ich in eine Art Exposé bringe. Wenn dieses steht, gehe ich an das Schreiben. Hierbei sind mir die Figuren wichtig, deren Entwicklung. Ein guter Roman braucht zudem Probleme, Spannungen, die beim Lesen fesseln.
In Love & Cache ist vorrangig das Hobby Geocaching oder Cachen im Vordergrund. Wie bist du dazu gekommen, das in deinen Roman einzubauen und hast du selbst schon Erfahrungen mit diesem Hobby gemacht?
Meine Familie und ich sind sehr naturverbunden. Alleine deshalb und weil wir Shelties haben, sind wir gerne outdoor unterwegs. Zuerst haben wir Letterboxing entdeckt, um den Kindern das Wandern schmackhafter zu machen. Nur kurze Zeit später zeigten uns Freunde ihr GPS-Gerät und nahmen uns zu unserem ersten Geocache mit. Seitdem gehen wir gerne raus, um Dosen zu fischen, wie das Geocachen auch gerne genannt wird. Zum Release des Buches loggten wir im Urlaub unseren 1000sten Cache.
Wir erleben Amelie als recht meinungsstarke Frau. Was findest du an ihrem Charakter besonders?
Mir war wichtig, dass sie kein Opfer im herkömmlichen Sinne ist. Sie ist freiheitsliebend und trotzdem ein Beziehungsmensch, gleichzeitig steht sie mit beiden Beinen im Leben. Amelie soll zeigen, dass es in Ordnung ist Angst zu haben, aber nicht in Panik zu verfallen. Gleichzeitig ist es aber keine Schwäche Hilfe von lieben Menschen anzunehmen.
Und was gefällt dir an Daniel besonders? (abgesehen davon dass er ein heißer Polizist ist 😉 )
Daniel ist ein attraktiver Mann mit Helfersyndrom. Ich mag seine Loyalität und seine Entschlossenheit. Und wer denkt, dass ich sein Helfersyndrom als negativ auslege – nein, ich wünschte, es würde heutzutage sich wieder mehr Menschen darauf besinnen, nach rechts und links zu schauen und zu unterstützen, statt egoistisch die Ellenbogen auszufahren.
Wie viel von dir steckt in den beiden Protagonisten?
Ich behaupte, dass jede Figur ein Stückchen Autor:in in sich trägt. Trotzdem achte ich darauf, dass nicht zu viel von mir in den Charakteren steckt, sonst würde das ganz schnell langweilig werden, wenn die gleiche Stereotype wieder und wieder auftaucht.
Und wie stark hat dich deine eigene Geschichte geprägt? Bzw wie stark prägen dich deine Geschichten allgemein?
In meiner Jugend habe ich sehr viel verarbeitet. Ängste eskalieren lassen, Personen, die mich verletzten auf dem Papier leiden lassen. Heute bin ich entspannter, vielleicht auch, weil ich das große Glück hatte, schon früh die Liebe meines Lebens zu finden. Heute verarbeitete ich die unterschiedlichsten Themen. Ich gehe mit offenen Augen und Ohren durchs Leben und meiner großen Fantasie. Die Welt ist voller Geschichten!
Die Stalker-Elemente verleihen der ganzen Geschichte etwas mehr spice. Wie bist du darauf gekommen, ausgerechnet dieses Thema anzuschneiden?
Ich höre wahnsinnig gerne Podcasts, u. a. True Crime. Es gibt hier viele spannende Themen, die mich reizen. Stalking ist nur eines davon. Ich kann aktuell nicht aus meiner Haut und brauche große Emotionen und die Liebe in meinen Texten. Daher habe ich dieses Experiment gewagt und Romance mit Thriller verknüpft, um zu sehen, wie es sich beim Schreiben anfühlt, aber auch um Reaktionen darauf zu bekommen.
Planst du für die Zukunft gerade an etwas Neuem und kannst oder möchtest schon etwas anteasern?
Im November soll ein Liebesroman von mir erscheinen, an dessen Überarbeitung ich gerade sitze. Im nächsten Jahr plane ich bereits einen weiteren Ausflug nach Schottland und in die Anderswelt als S. R. Taxwood und muss mich allmählich entscheiden welche Liebesgeschichte ich zuerst schreibe. Ich habe so viele Ideen und nur 24 Stunden pro Tag.
Was liest du selbst gerne und hast du ein paar Empfehlungen für uns?
In Einstimmung auf meine Veröffentlichung von „Wächter der Anderswelt“ und der neuesten Outlander-Staffel tauche ich mit Diana Gabaldon in die Welt der schottischen Kultur ein. Ich bewundere ihre Recherche und wie sie es schafft trotz der geschichtlichen und kulturellen Fakten mich als Leser nicht zu verlieren, sondern die Spannung aufrecht zu erhalten.
Und obwohl sie keine Selfpublisherein ist, möchte ich meine wunderbaren Kolleginnen und Kollegen empfehlen. Jede:r auf seine:r Art liebt und lebt das Schreiben und Bücher veröffentlichen. Es ist bedauerlich, dass das Standing im Buchhandel immer noch so gering ist.
Möchtest du den Lesern und Leserinnen dieses Interviews abschließend noch etwas mitgeben?
Bitte unterstützt nicht nur Verlagsautor:innen, sondern auch Titel aus dem Selfpublishing, indem ihr sie kauft, lest und rezensiert. Macht eure Lieblingsbuchhandlung auf sie aufmerksam, indem ihr nicht online, sondern stationär eure Bücher bestellt. Ich weiß, wie bequem es ist online alles ratzfatz zu bekommen, aber was wäre ein schöner Stadtbummel ohne Buchhandlung, ohne die kleinen inhabergeführten Geschäfte, in denen es noch Beratung mit Herz und Fachwissen gibt? Wir können alle unseren Teil dazu beitragen, indem wir regional und vor Ort kaufen.
Vielen lieben Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, die Fragen zu beantworten 😊
Danke für das Interview. Es ist mir eine Freude gewesen.
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Meine Rezension zu “Love & Cache” findet ihr hier: Steuerwald, Sissi – Love & Cache
Und einen lieben Dank an euch, werte Leser und Leserinnen, dass ihr bis zum Schluss geblieben seid und dieses Interview gelesen habt. Es war mir ein Fest!