Lovestory | Rezensionen

Fagerlund, Jenny – 24 gute Taten

15. Dezember 2022

Titel: 24 gute Taten
Verlag: Dumont
Autor*in:
Jenny Fagerlund
Meine Genre-Einordnung:  Roman
Seitenzahl:  453 Seiten
Perspektive: Ich-Perspektive
ISBN: 9783352009648
Preis:  12,00 € (Paperback)

Allgemeine Meinung

Nett für Zwischendurch

Danke an Netgalley für dieses Rezensionsexemplar!

 

Rezension

Klappentext:

Zwei Jahre ist es her, dass Emma ihren Lebensgefährten Niklas bei einem Autounfall an Heiligabend verloren hat. Seitdem versteckt sie sich in ihrem kleinen Einrichtungs- und Geschenkeladen vor dem Leben. Tagsüber verkauft sie Teeservices und Geschirrtücher, nachts sitzt sie allein auf dem Dach ihres Hauses und blickt über Stockholm. Doch mit dem nahenden Fest der Liebe steht auch das Weihnachtsgeschäft vor der Tür. Und mit ihm ihre Schwester Magda, die alles dafür tun will, dass Emma ihren Laden, der kurz vor der Insolvenz steht, nicht verliert. Als Emma am Vorabend des ersten Dezembers einen alten Mann im Schneesturm nach Hause bringt, merkt sie, wie gut es ihr tut, anderen zu helfen. Sie fasst einen Entschluss: Sie wird 24 gute Taten vollbringen – eine für jeden Tag bis Heiligabend. Durch die Türchen ihres ganz persönlichen Adventskalenders schlüpft sie in die Leben ihrer Mitmenschen. Dabei findet Emma nicht nur neue Freunde, sondern schließlich auch sich selbst – und eine neue Liebe …

***

Leider muss ich gestehen, dass diese Story mich nicht wirklich packen konnte. Dabei ist die Grundidee sehr süß.

Um wieder etwas Leben in ihr Leben zu bekommen, möchte Emma bis zum 24. Dezember jeden Tag eine gute Tat vollbringen. Die kann ganz unterschiedlich aussehen. Vom Einkaufen für eine alte Dame bis hin zur Adoption eines Hundes ist alles dabei. An sich eine echt schöne Idee.

Der relativ einfache Schreibstil gemischt damit, dass ich das Gefühl hatte, dass Emma außerhalb ihrer Trauer um den Tod eines geliebten Menschen keinerlei Persönlichkeit hat, hat es mir zwar sehr einfach gemacht, die Geschichte zu lesen, jedoch konnte ich gleichzeitig nicht wirklich mitfühlen. Natürlich dreht sich alles im Leben um diese Trauer, aber man ist trotzdem eine Persönlichkeit und die habe ich bei Emma irgendwie nicht wirklich gesehen.

Was mich zusätzlich gestört hat war die Tatsache, dass ich das Gefühl hatte, die sich langsam einschleichende Lovestory kommt dann zum Schluss hin doch irgendwie plötzlich. Es hatte sich zwar in der Mitte des Romanes schon irgendwie angekündigt, jedoch hatte ich nicht das Gefühl, dass es zwischen den beiden richtig funkt, beziehungsweise kam einfach dieses romantische Feeling nicht auf. Zum Ende hin entscheidet sich Emma dann doch für eine Sache und ich konnte das kaum nachvollziehen, weil ich nicht das Gefühl hatte, man hat den Loveinterest gut kennengelernt.

Ebenso wenig hatte ich das Gefühl, dass sich Emma sehr entwickelt in der Story. Ja, sie verarbeitet den Tod des geliebten Menschen langsam, allerdings wird auch das kaum wahrnehmbar thematisiert. Zumindest nicht so, dass ich es richtig greifen konnte. Mag sein, dass es in dieser Hinsicht anderen Menschen, die das Buch gelesen haben, anders geht.
Ich hatte auch öfter das Gefühl, Emma sieht dieses Projekt „24 gute Taten“ eher als zusätzliches To Do an. Zu Anfang ist das ja noch irgendwie verständlich, aber ich hätte mir in der Hinsicht mehr Entwicklung gewünscht, dass Emma etwas mitnimmt daraus, all diesen Menschen zu helfen. Sie schließt zwar tolle Freundschaften, aber eine charakterliche Entwicklung habe ich leider kaum gesehen.

Um aber auch noch etwas positives zu sagen: Die Geschichte im Gesamten ist schon sehr süß und recht schnell zu lesen, weshalb sie sich gut für Zwischendurch eignet, wenn man mal ein bisschen Abwechslung braucht und sich an der etwas seichten Storyline nicht stört. Manchmal braucht man sowas ja auch einfach, um auf andere Gedanken zu kommen.

Ich habe immer das Gefühl, mich bei „negativen“ Kritiken zu rechtfertigen, aber diejenigen, die meinen Blog schon länger verfolgen wissen, dass ich es nicht böse meine. Die Geschichte konnte mich persönlich zwar nicht überzeugen, jemand anderem mag dies aber vielleicht anders gehen. Und deshalb finde ich, man sollte einer Geschichte durchaus eine Chance geben, wenn man sie interessant findet und sich nicht zu sehr von negativen Rezensionen beeinflussen lassen. Ich wünsche jedem ganz viel Spaß, der sich diese Geschichte zu Gemüte führen möchte!

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