Allgemeines
Titel: Die andere Seite von SCHWARZ
Verlag: –
Autor*in: Mirjam Wicki
Meine Genre-Einordnung: Erwachsener Liebesroman
Seitenzahl: 321 Seiten
Kapitel: Aufteilung nicht in Zahlen
Perspektive: Personaler Erzähler aus Sicht Ian und Alexa
ISBN: 9783749469925
Preis: 10,99 €
Allgemeine Meinung
Leseempfehlung
Dankeschön an Mirjam Wicki, die mir dieses Exemplar zur Verfügung gestellt hat.
Rezension
Zu allererst möchte ich eine Triggerwarnung aussprechen, denn dieses Buch behandelt sehr gefühlvoll und realitätsnah das Thema „Depressionen“. Wer selbst darunter leidet, beziehungsweise nicht mit diesem Thema umzugehen weiß, der sollte mit Vorsicht an dieses Buch herangehen.
In diesem Buch geht es um Alexa und Ian, die wir über eine große Zeitspanne ihres Lebens begleiten. Wir sind dabei, wie die zwei sich ineinander verlieben und auch, wie sie um diese Liebe kämpfen müssen, denn Alexa wird es in der Beziehung mit Ian nicht immer leicht haben.
Ian leidet unter Depressionen. Sehr schweren Depressionen. Den Grund dafür erfahren wir erst spät, ich möchte daher nicht vorweggreifen und nicht spoilern.
Zunächst einmal möchte ich betonen, dass die Autorin einen wirklich sanften und einfühlsamen Stil hat, ihre Charaktere zu beschrieben und zum Leben zu erwecken. Mirjam schafft es, dass man permanent ein Ziehen im Herzen hat, weil die Charaktere einem so leidtun.
Das Drama, das der Geschichte beiwohnt ist keinesfalls aufdringlich oder aufgesetzt. Vielmehr ist es einfach da, lauert ständig im Hintergrund und ist immer präsent, selbst wenn es einmal gut läuft.
Die Charaktere sind sehr schön beschrieben. Vor allem merkt man, dass Alexa mindestens genauso sehr unter Ians Depressionen zu leiden hat wie Ian selbst. Das macht dieses Buch so authentisch. Alexa verändert sich im Laufe der Zeit und muss lernen, für Ian damit umgehen zu können. Und das ist nicht immer leicht. Einige Stellen im Buch zeigen, dass Alexa eben nicht immer alles richtig macht und sie manchmal einfach nicht mehr kann, weil Ian sich aufgrund seiner Depressionen komisch verhält.
Ich mochte Alexa wegen ihrer Authentizität, ihrer Echtheit und vor allem ihrer Stärke und ihrem Mut. Sie ist ein Vorbild, von dem wir uns alle eine Scheibe abschneiden können.
Ian ist ein sehr trauriger Charakter. Er möchte es schaffen, möchte für Alexa besser werden, doch manchmal schafft er es einfach nicht, so zu sein, wie Alexa es verdient hätte. Man merkt, dass ihm das sehr weh tut und er nicht weiß, was er tun soll. Doch auch Ian verändert sich und geht auf jeden Fall wichtige Schritte auf dem Weg der Besserung. Gleichzeitig zeigt die Autorin jedoch auch auf, dass eine Depression, egal wie tief sie sitzen mag, nicht einfach so heilbar ist.
Diese Punkte machen das Buch zu einem wahrhaft gelungenen Roman „über die Kraft der Liebe und den Mut, hinter dem SCHWARZ nach dem Glück zu suchen“, wenn ich mir erlauben darf, einmal den Klappentext zu zitieren. Dieser Satz beschreibt das Buch wirklich sehr gut.
Mirjam hat mich mit diesem Buch wahrhaft zu Tränen gerührt und als es vorbei war, konnte ich es nur sehr vorsichtig zuschlagen und brauchte erst einmal Zeit, das Gelesene zu verarbeiten. Diese Geschichte ist ein wahrer Schatz unter den selbst herausgebrachten Büchern und ich möchte es wirklich jedem wärmstens ans Herz legen.
Umso glücklicher bin ich, dass ich auch den zweiten Teil werde lesen dürfen und bin schon voller Vorfreude (und gleichzeitig auch ein bisschen Angst), wie es mit Alexa und Ian weitergeht.