Rezensionen | Science Fiction

Ring, E. V. – Maschinenmacht 1 ~ Cyan Zane Veil

21. August 2023

Seitenzahl: 460 Seiten
Preis: 19 € (Taschenbuch), 8,99 € (Ebook)
ISBN: 9783347749955

Allgemeine Meinung

Herzensbuch

Kooperation durch storrie.de entstanden. Vielen Dank an E. V. Ring für das Rezensionsexemplar!

 

Rezension

Klappentext:
„Sollte ich dich eines Tages wiedersehen, Cyan Zane Veil, bist du
entweder tot … oder wünschst dir, es zu sein.“
Vor sechzehn Jahren gelang Zane die Flucht vor dem Mann mit der
Aschestimme. Kein Tag vergeht, an dem der Wiener Musiker nicht an die
monatelange Tortur in den Testzonen denkt – und an Jen, die er dort
zurücklassen musste.
Als sich unerwartet der Weg zur Rückkehr bietet, ist er zu jeder
Konfrontation bereit. Doch Zanes alter Feind wurde durch eine Macht
ersetzt, der kein Mensch etwas anhaben kann …
Der Auftakt einer Science-Fiction-Reihe, deren Welt sich um einen
Maschinenkern dreht. Und eine KI mit einer Mission.
***
Puuuuh, also was sage ich zu diesem Buch. First of all – es war einfach
mega genial. Als ich von E. V. Ring als Bloggerin auf storrie.de
angefragt wurde, war ich schon richtig hyped auf das Buch. Und es hat
mich absolut nicht enttäuscht. Der Klappentext verrät schon ein bisschen
was über die Geschichte, aber nicht das ganze Ausmaß, das der Plot noch
annimmt. Und da kommt ja noch mehr. Das war erst Band eins.
Wir erleben die Geschichte abwechselnd in der Gegenwart und in
Ausschnitten aus der Vergangenheit. Immer gerade so viel, wie die
Geschichte in der Gegenwart voranschreitet und uns so das nötige
Hintergrundwissen für gewisse Handlungen der Figuren gibt. Dadurch
tauchte ich viel intensiver in die Geschichte ein.

Die Perspektive konzentriert sich hauptsächlich auf Chris (oder auch
Cyan Zane Veil, dessen „zweiter“ Name eine ganz eigene und auch wichtige
Bedeutung hat, die ich hier jetzt nicht verraten werde).
Zwischenzeitlich gibt es dennoch den ein oder anderen Perspektivwechsel,
um verschiedene Situationen auch aus einer anderen Sichtweise zu zeigen.
Die Geschichte nimmt rasant an Fahrt auf, hat jedoch durch den
unglaublich guten Schreibstil trotzdem eine gewisse Ruhe in sich. Auch
Chris habe ich sehr ins Herz geschlossen. Die Vielschichtigkeit, die
seinen Charakter umgibt, hat mich tief beeindruckt.
Auch seine Art, Dinge zu beschreiben, wie zum Beispiel Stimmen war sehr
eindrucksvoll. Dadurch konnte ich mir alles richtig gut vorstellen, da
man viel mehr Sinneseindrücke miteinander verknüpft und dadurch ein
größeres Gesamtbild erhält. Als Beispiel:

Eine Stimme in kräftigem Rot mit dem Geschmack von angefachten Streichhölzern. [S. 51]

Die Art der Beziehungen, die hier geschaffen wird, bleibt mir auch im
Gedächtnis. Es gibt nicht den einen bösen Menschen, sondern Menschen mit
Hintergrundgeschichten, die aus bestimmten Motiven heraus handeln und
dabei anderen keinen Strick aus ihren eigenen Handlungen drehen.
Paradabeispiel hierfür Tribute von Panem, die Anführerin von Distrikt
13, die ihr ganz eigenes Ziel verfolgt und dadurch irgendwie auch „böse“
ist. Die Anführer und Anführerinnen der Zonen sagen „mach dein Ding,
halt meine Leute aber raus – es sei denn sie möchten freiwillig mit“ und
das fand ich als Konzept mega genial.

Allgemein fand ich die Dynamik der Figuren zueinander äußerst
beeindruckend und intensiv beschrieben. So hat es wirklich Spaß gemacht,
sich auf die Geschichte einzulassen.

Was mich am Anfang etwas aus dem Lesefluss geholt hat (wie ich leider
zugeben muss) war der Punkt, an dem es zur Pronomennennung kam. Ich bin
ehrlich, dadurch dass man vor allem kaum über nicht-binäre Charaktere
liest, war das am Anfang ein bisschen eine Herausforderung für mich, zu
verstehen, dass da noch andere Pronomen außer sie und er stehen.
Geschickt fand ich daher die Einwebung dieses Themas in die Geschichte,
ohne dass vii Autor*in (ich habe extra bei vii nachgefragt wegen der
Pronomen und hoffe, dass ich das alles so korrekt mache) das zu stark in
den Fokus rückt und es die Geschichte überlagert. Es war einfach da und
ich finde, so sollte das sein. Thematisieren und zeigen, dass es wichtig
ist auch LGBTQ+ Menschen in Geschichten miteinzubeziehen, ohne jedes Mal
ein riesiges Ding draus zu machen. Es einfach… normal machen.
Im weiteren Verlauf der Geschichte gibt es immer wieder einige
Plottwists. Einige davon unvorhersehbar und absolut genial. Es ergibt
sich immer mehr ein großes Gesamtbild und trotzdem habe ich das Gefühl,
dass Band zwei noch viel mehr abliefern und uns in Atem halten wird als
Band eins.

Allein die Idee ist genial. Ich möchte echt nicht zu viel verraten. Lest
selbst. Es lohnt sich, auch für Menschen, die nicht so gerne Science
Fiction lesen, denn es handelt sich hier um einen Roman, der eher in die
Kategorie Soft Science Fiction gehört.
Das Buch selbst ist auch super schön aufgemacht. Es gibt farbige Seiten,
die die einzelnen Abschnitte ankündigen und einige Zeichnungen, die
verdeutlichen, wie bestimmte Dinge aussehen. Das hat das alles noch
einmal greifbarer gemacht.

Ich habe gerade nicht das Gefühl, auch nur annähernd gut zu beschreiben,
wie ich den Roman fand 😊 hoffentlich konnte ich euch trotzdem
begeistern. Von mir eine absolute Leseempfehlung und definitiv ein
Highlight dieses Jahr.

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