Nachhaltigkeit

Nachhaltig im Badezimmer

7. März 2022

Bereits hier verschwenden wir schon eine Unmenge an Plastik, die uns im Alltag vielleicht nicht so auffällt, aber würden wir alles auf einen Stapel legen, bräuchten wir wahrscheinlich Kletterausrüstung, um den Mount Badezimmermüll zu besteigen. Hier kann man jedoch schon klein anfangen.

Es hilft beispielsweise schon, wenn man statt herkömmlichen Duschgels zu kaufen darauf achtet, dass es umweltfreundlich produziert wurde. In einem weiteren Schritt kann man auf unverpackte Seifen zurückgreifen, mittlerweile gibt es eine Vielfalt an Unternehmen, die nachhaltig produzierte unverpackte Seifen anbietet. Selbst Conditioner, Zahnpasta und Rasierschaum gibt es.
In Punkto Seifen ist Lush mein Go To. Ich liebe diese Firma, sie stellt nicht nur die coolsten Seifen, Badekugeln und allerhand andere Produkte her, sie sind auch tierversuchsfrei und auf Wunsch unverpackt. Zusätzlich bietet Lush die Möglichkeit, die Deckel der Tuben, die man kaufen kann, zurückzubringen und im Gegenzug eine Kleinigkeit zu erhalten.

Doch nicht nur bei den Seifen und Duschgels kann man nachhaltig agieren. Auch beim Rasieren kann man bereits nachhaltiger werden.

Jeder kennt die herkömmlichen Einwegplastikrasierer oder auch die Mehrwegplastikrasierer von Gilette und co. Um hier dauerhaft Plastikmüll und auch Hautprobleme zu vermeiden, empfehle ich einen Rasierhobel. Dieser ist durch die einzelne Klinge nicht nur schonend zur Haut, sondern durch die langfristige Nutzung auch wesentlich nachhaltiger und auf Dauer auch deutlich billiger.
Man stelle sich vor, für jeden Rasierkopf eines Mehrwegplastikrasierers um die 15-20 Euro auszugeben. Zusätzlich dazu, dass man sich auch einen Rasierer anschaffen muss. Eine einzelne Klinge kostet ein paar Cent, der Rasierhobel je nach Marke in der Anschaffung einmalig ca 20-40 Euro. Zusätzlich zu dem auf Dauer deutlich billigeren Rasierhobel ist dieser auch wesentlich freundlicher zur Haut, die feinen Härchen verfangen sich nicht in den Rasierklingen und reißen aus, sie werden sauber abgeschnitten und können einfach von der Klinge entfernt werden. So werden Hautirritationen und entzündete Haarwurzeln weitestgehend vermieden.
Ich selbst nutze seit einigen Monaten einen Rasierhobel. Die anfängliche Benutzung, ich will nicht lügen, war kompliziert und bis ich den richtigen Winkel gefunden habe, in dem der Rasierer die Haare auch alle erwischt hat, hat es ein wenig gedauert. Meine Erfahrung ist jedoch, dass sich der Aufwand wirklich lohnt, mit einem herkömmlichen Plastikrasierer hatte ich vor allem unter den Achseln dauerhaft Entzündungen, sodass ich mich eine Zeit lang gar nicht rasiert habe. Seit ich einen Rasierhobel nutze, habe ich allerdings überhaupt keine Probleme mehr. Zudem ist es immer eine schöne Auszeit, mich zu rasieren, ich nutze das gerne als Me- und Spa-Time, um mir und meinem Körper etwas Gutes zu tun. Meinen Rasierhobel habe ich von wldoho und ich bin sehr zufrieden mit dem Produkt.
Rasierhobel werden oft als Produkt für Männer verkauft, aber ich kann euch mit 100 prozentiger Sicherheit sagen, dass Frauen den genauso gut benutzen können. Also scheut euch nicht, wenn ihr mal auf einer Website eher männlich wirkende Produkte seht. Bei wldoho gibt es jedoch schöne Hobel für Mann und Frau.

Weiterhin kann man im Badezimmer natürlich auch am Wasser sparen. Anstatt eine Stunde lang unter dem heißen Strahl zu stehen, kann man diese Zeit auch ein wenig verkürzen, um so Wasser zu sparen. Genießen kann man die Zeit dennoch, vor allem, weil man sie viel bewusster erlebt, wenn man sich nicht zu lange Zeit lässt. Hierbei will ich jedoch nicht zur Hektik unter der Dusche animieren, auf keinen Fall. Vorsichtig muss man natürlich trotzdem bleiben. Dennoch finde ich, dass dieser Ansatz eine Überlegung wert ist.

Vor allem Frauen können noch in einem ganz wesentlichen Punkt nachhaltiger werden: Monatshygieneprodukte. Dazu wird es noch einmal einen ausführlicheren Beitrag geben. Dennoch möchte ich hier kurz die verschiedenen Möglichkeiten aufzählen, die es gibt.
Zum einen wäre da die Menstruationstasse. Diese ist eine kleine, gummiartige Tasse, die während der Blutung eingeführt wird, sodass sich das Blut sammelt und später weggeschüttet werden kann. Die Tasse muss ausgewaschen werden und kann dann erneut eingeführt werden.
Als zweite Alternative gibt es Periodenunterwäsche. Hier handelt es sich um Slips, in deren Steg saugkräftige Einlagen eingenäht sind, die das Blut während der Periode auffangen.
Die dritte Möglichkeit sind Stoffbinden und -tampons. Diese sind aus Baumwolle hergestellt und dreimal so saugkräftig wie eine Plastikbinde.
Alle Möglichkeiten sind um Längen nachhaltiger, auf Dauer billiger und vor allem auch freundlicher zu der Hygienezone im Bikinibereich der Frau. Es gibt so gut wie keinen Geruch, die Produkte tragen sich angenehm auf der Haut und sind atmungsaktiv. Aber wie vorhin gesagt, zu diesen Monatshygieneprodukten wird es noch einen eigenständigen Post geben, da ich dazu gerne mehr sagen würde. Dies würde aber den Rahmen hier sprengen.

Es gibt jedoch nicht nur waschbare Monatshygieneprodukte, sondern auch im Bereich der Kosmetik wurden hier bereits Fortschritte erzielt. Nicht nur beim Kauf von Schminke kann man darauf achten, möglichst nachhaltig produzierte und tierversuchsfreie Produkte zu beziehen, auch waschbare Abschminkpads gehören zu einem nachhaltigen Bad dazu. Diese können in einem Beutel gesammelt und nach Gebrauch gewaschen werden. Auch hier gibt es nur einmalige Anschaffungskosten und keinen Müll mehr.

Früher häufig gesehen, mittlerweile scheinbar gänzlich vom Markt verdrängt: Stofftaschentücher. Für manche mag das jetzt vielleicht eklig klingen, aber es ist auch nicht anders, wie wenn ihr ein normales Papiertaschentuch benutzt und in der Jackentasche herumtragt. Der einzige Unterschied: Ein Stofftaschentuch fliegt nach der Benutzung in die Waschmaschine, nicht in den Müll.

Ein weiterer Punkt, der im Badezimmer für Müll und Umweltverschmutzung sorgen kann, ist die Zahnpflege. Hierbei nehme ich hauptsächlich Bezug auf die Zahnbürsten, deren Griffe aus Plastik hergestellt werden. Hier gibt es bereits Alternativen in Form von Bambusbürsten, die es in wachsender Zahl in verschiedenen Läden gibt.
Ebenso gibt es mittlerweile erste Ansätze nachhaltiger Zahnpasta, etwa die Zahnpastatabs von Lush.
Auch nachhaltig produzierte Zahnseide kann hier benutzt werden.

Der Mülleimer im Bad ist, wenn man auf Nachhaltigkeit umsteigt, fast kein Thema mehr. Eigentlich benötigt man ihn nicht mehr, denn die Sachen, die dann wirklich noch weggeschmissen werden müssen, kann man ebenfalls in den regulären Restmüll schmeißen. Nur für Gäste kann man einen Mülleimer stehen lassen, hierbei kann man darauf achten, entweder eine Papiertüte zu nutzen oder beim Kauf von Plastikbeuteln die Größe des Mülleimers zu beachten.

An manche Dinge denkt man erst gar nicht. Eine Freundin hat mich beispielsweise auf WC Bürsten aus Holz aufmerksam gemacht, bei denen man lediglich den Kopf wechseln braucht, wenn sie langsam oll werden. Damit reduziert man ebenso Müll, sowohl in der Herstellung als auch in der Entsorgung, da nicht die ganze Bürste weggeschmissen werden muss.

Auch beim Waschen kann man mittlerweile auf umweltfreundlich produzierte und trotzdem zuverlässige Produkte setzen. Genauso wie Seifen gibt es auch Spülmaschinentabs unverpackt und klimaneutrales Waschpulver. Firmen wie Everdrop sind da sehr transparent und haben ein gutes Firmen- und Produktkonzept. Gerade bei Putzmitteln gibt es oft auch Startersets, mit denen man das ganze erst einmal für sich ausprobieren kann und dann, wenn man überzeugt ist, die Möglichkeit hat ein Abo abzuschließen, sodass man regelmäßig beliefert wird.

Beim Wäsche trocknen kann man ebenfalls energiefreundlich handeln, indem man die Wäsche nicht in einen Trockner schmeißt, sondern ganz klassisch auf einem Wäscheständer aufhängt

Ihr seht, man kann schon eine Menge verändern. Bevor ich den Artikel geschrieben habe, war mir auch gar nicht so bewusst, wie viel man tatsächlich einsparen und verändern kann. Aber in der Summe kommt da ganz schön was zusammen und wir haben gerade mal das Bad genauer inspiziert. Wenn man gerade nicht die Kapazität hat, alles auf einmal zu ändern (in der Anschaffung sind viele Dinge leider einmalig doch recht teuer), kann man dies auch Stückweise tun. Klein anzufangen schadet nicht und ist definitiv besser, als gar nichts zu machen. Für manche Sachen gibt es auch keine Ausreden 😉 Viele Dinge, die man im Badezimmer verändern kann sind sogar hygienischer und freundlicher zum eigenen Körper als Einwegprodukte.

Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass es noch mehr gibt, was man ändern kann, wo ich nach intensiver Recherche trotzdem noch nicht darauf gekommen bin. Aber in den Kommentaren seid ihr frei, eure Meinung zu äußern und weitere Ideen anzubringen.

Ich verlinke euch hier noch eine PDF Datei mit einer Checkliste, die ihr mit ins Bad nehmen könnt, um mal auszusortieren und neu zu gestalten. Hierbei gilt natürlich, dass ihr euch weiterhin wohlfühlen müsst. Dennoch bin ich persönlich der Meinung, dass man sich mit frischen, nachhaltigen und vor allem wiederverwertbaren Produkten wohler fühlt, als Säckeweise den Müll rauszutragen. Es bietet eigentlich in der Hauptsache Vorteile, auf nachhaltige Produkte umzusteigen.

PDF Datei – Checkliste Nachhaltigkeit im Badezimmer

Nun möchte ich euch gerne noch eine Reihe an Shops auflisten, in denen ihr nachhaltige und unverpackte Produkte erwerben könnt. Ich habe allerdings nicht alle getestet, sondern mich in diesen Fällen auf den jeweiligen Seiten informiert. Mit Klick auf den Link kommt ihr direkt zu der entsprechenden Seite.
In diesem Beitrag gibt es übrigens keine versteckte Werbung oder so, wenn ich von den Produkten schwärme, bin ich selbst zu 100% überzeugt und ich werde für die Schwärmerei nicht bezahlt. Wollte das nur mal anmerken 😂

Naturkosmetik:

Lush – https://www.lush.com/de/de

Original Unverpackt – https://shop.original-unverpackt.de/collections/pflege (hier siehe auch „Haushalt“ -> „Badezimmer“)

Unverpackt – https://unverpackt.kaufen/product-category/pflege/

Naturseifen Manufaktur – https://www.naturseifen-manufaktur.de/

Rasierhobel:

Wldoho – https://wldoho.de/

Eco You – https://shop.ecoyou.de/collections/rasierhobel

Blackbeards – https://blackbeards.de/rasur/rasierhobel

Stoertebekker – https://stoertebekker.com/collections/rasierhobel

Stoffbinden und -tampons:

Cottonpony – https://www.cottonpony.de/

Erdbeerwoche – https://www.erdbeerwoche-shop.com/

Kulmine – https://kulmine.de/

Libadi – https://libadi.de/shop/libadi-slipeinlagen-stoffbinden/

Waschmittel:

Everdrop – https://www.everdrop.de/

Ecover – https://www.ecover.com/de/

Klaeny – https://klaeny.de/

Zahnpflege:

Eco You (Zahnpflege) – https://shop.ecoyou.de/collections/zahnpflege

Lush (Zahnpastatabs) – https://www.lush.com/de/de/p/dirty-toothy-tabs

Unicorn (Avocadostore) – https://www.avocadostore.de/brands/unicorn

Badzubehör:

Holzklobürste – https://www.greentastic.de/shop/wc-buersten-set-holz/ 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert