Allgemeines
Titel: Beautiful Liars – Verbotene Gefühle
Verlag: Ravensburger
Autor*in: Katharine McGee
Meine Genre-Einordnung: Science-Fiction, Romance
Seitenzahl: 512 Seiten
Kapitel: keine nummerische Kapiteleinteilung
Perspektive: personaler Erzähler; 5 Protagonisten (Avery, Leda, Rylin, Watt, Eris)
ISBN: 978-3-473-58549-6
Preis: 9,99 € (TB); 8,99 € (eBook)
Allgemeine Meinung
Herzensbuch
Rezension
Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler!
Als ich dieses Buch im Buddyread mit @die_buch_junkies von Instagram gestartet habe, wusste ich noch nicht, ob es mir gefällt. Die vielen Perspektiven haben mich abgeschreckt und ich dachte, ich verliere den Überblick. Doch was mich dann erwartet hat, war einfach unglaublich!
Das Buch hat es nämlich echt in sich. Man spürt förmlich, wie sich die Spannung aufbaut, wie die Geschehnisse sich ineinander verweben und schlussendlich in einem lauten Knall enden, mit dem der erste Teil abgeschlossen wird.
Worum geht es in dem Buch überhaupt?
In einer zukünftigen Welt lebt die High Society ganz oben in einem der größten Tower der Welt. Die schöne und reiche Avery muss die Liebe zu ihrem Stiefbruder geheim halten. Auch ihre Freunde haben mit Problemen zu kämpfen, der soziale Abstieg von Eris, der Rückfall von Leda und Watt, der um Avery kämpft. Ganz zu schweigen von Rylin die mit ihren ganz eigenen Problemen DownTower zu kämpfen hat.
Insgesamt gab es nicht viele Dinge, die mich gestört haben. Diese wenigen waren jedoch ein massiver Punkt für mich, denn ich konnte es teilweise einfach nicht nachvollziehen und dachte permanent, wenn das nicht passiert wäre, wäre die Geschichte ganz anders verlaufen. Hierbei will ich keinesfalls die Gedanken der Autorin kritisieren, sondern lediglich darauf hinweisen, dass diverse Verhaltensweisen und Gedanken der Charaktere für mich nicht nachvollziehbar waren.
Der erste Punkt war die Liebe von Avery zu ihrem Stiefbruder Atlas. Sie wird von Avery als verboten bezeichnet und sie fühlt sich, als hätte sie nicht das Recht, ihn zu lieben. Da Atlas aber in keinem verwandtschaftlichen Verhältnis zu Avery steht, konnte ich das nicht nachvollziehen. Diese Stiefbruder/Stiefschwester Geschichten fand ich immer schon etwas befremdlich. Natürlich kann ich mir vorstellen, dass es komisch ist, wenn man sich in seinen Stiefbruder verliebt, dennoch wäre das für mich nichts „verbotenes“. Wäre er ihr richtiger Bruder, sähe die Lage da schon anders aus ^^‘.
Ich war unendlich froh, als die beiden sich dann doch gekriegt haben. Trotzdem haben sie sich im Geheimen getroffen und ein riesiges Drama aus ihrer „Beziehung“ gemacht. Ich frage mich wirklich, wie es mit den beiden weitergehen wird.
Der zweite Punkt, der mich sehr gestört hat, hat sich sehr langsam aufgebaut. Eris Familie ist eigentlich eine recht glückliche. Als Eris dann jedoch herausfindet, dass ihr Vater eigentlich gar nicht ihr richtiger Vater ist, bricht ihre Welt zusammen. Und als ihr „Vater“ das ebenfalls herausfindet, entscheidet Eris Mutter kurzerhand, auszuziehen. Da sie nicht abhängig sein möchte vom Geld ihres Mannes, ziehen sie DownTower, als quasi in die unteren Etagen des Towers, wo die weniger reichen Leute wohnen. Für Eris eine riesige Umstellung. Doch das war an sich nicht das Problem. Im Gegenteil, das war eine sehr interessante Wendung und hat auch maßgeblich zum weiteren Verlauf der Geschichte beigetragen. Das, was mich an der ganzen Sache wirklich gestört hat, war, dass Eris auf einmal so tut, als hätte sie keine Beziehung mehr zu dem Mann, der für sie immer ein Vater war. Denn bloß, weil sie jetzt nicht sein leibliches Kind ist, besteht die Beziehung trotzdem. Das gemeinsam Erlebte hört doch nicht plötzlich auf zu sein, nur weil sie nicht blutsverwandt sind. Im Gegenteil zeigt das eher, dass Familie die Gefühle und die gemeinsamen Momente ausmachen, anstatt eine Verwandtschaft durch Blut. Es ist nicht nur Eris, die diese Gedanken hat, auch ihr Vater stößt sie von sich. Und das hätte meiner Meinung nach einfach nicht sein müssen.
In diesen beiden Punkten waren @die_buch_junkies und ich uns übrigens einig 😀
Dennoch hat mich das Buch positiv überrascht. Es hat mir ab ungefähr 100-150 Seiten nichts mehr ausgemacht, dass aus so vielen Sichtweisen erzählt wird, denn die Autorin hat es hervorragend hinbekommen, nicht nur durch den Charakter der Personen sondern auch durch den Schreibstil klare Linien zu setzen, sodass man eigentlich nichts verwechseln konnte.
Auch, wie sie die Geschichte gewebt hat, hat mich wirklich beeindruckt. Dinge, die am Anfang scheinbar nichts miteinander zu tun haben, laufen wie Farbe, die sich sehr langsam vermischt, ineinander über und das ist etwas, das bekommt nicht jeder so gut hin.
Auch die scheinbar selbstverständlich existierende Technologie ist sehr gut eingebaut. Ohne wirklich alles mit Infodumbs zu erklären, schmeißt uns die Autorin in eine weit fortgeschrittene Welt. Und doch sind im Buch viele Dinge selbsterklärend oder werden unauffällig beschrieben, sodass man sich nicht wie in einem Sachbuch fühlt.
Also meinen größten Respekt an die Autorin. Wenn die anderen Teile genauso sind, könnte diese Reihe sich bald zu meinen liebsten Reihen gesellen.
Ich denke, Rylin, Eris und Cord sind meine liebsten Charaktere. Aber ganz sicher bin ich mir da noch nicht. Bei dieser Reihe verstehe ich den Hype absolut und ich hoffe, ich kann bald in einem weiteren Buddyread mit meiner wundervollen Buddyreadpartnerin den zweiten Teil lesen.
Große Empfehlung für alle, die Geheimnisse, Intrigen und Liebe feiern und bereit sind, auch mal einen nicht so schönen Schluss hinzunehmen.
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