Rezensionen | Romane

Cordonnier, Amélie – Die Entscheidung

26. Dezember 2021

Allgemeines

Titel: Die Entscheidung
Verlag: btb Verlag
Autor*in: Amélie Cordonnier
Meine Genre-Einordnung: Roman
Seitenzahl: 176 Seiten
Perspektive: Du-Erzähler
ISBN: 9783442771141
Preis: 11,00€ (Taschenbuch)

Allgemeine Meinung

Leseempfehlung

Danke an den btb Verlag und das Bloggerportal für dieses Rezensionsexemplar!

 

Rezension

Klappentext:

Eine kleine Familie in Paris. Ein scheinbar normales Leben. Sieben Jahre hat die Idylle gehalten. Aurélien hat versprochen, dass er sich ändert. Dann passiert es wieder – an einem Wochenende, das sie mit ihren beiden Kindern fern von Paris in der Normandie verbringen, in dem alten Ferienhaus von Auréliens Großtante. Worte, so scharf und so verletzend wie Rasiermesser. Sie weiß, dass ihm wenig später alles leidtut. Sie weiß, dass ihre Kinder ihren Vater brauchen. Und sie weiß zugleich, dass es so nicht weitergehen kann

***

Sehr viel kann und möchte ich zu diesem Buch nicht sagen. Mit diesem Buch hat die Autorin eine unglaublich realitätsnahe und bewegende Geschichte geschrieben, die die Gefühle und Gedanken einer Frau, die in häuslicher Gewalt und einer sehr toxischen Beziehung lebt, erzählt.

Die häusliche Gewalt spiegelt sich hier jedoch nicht in physischer Gewalt sondern in psychischer wider, mit „Worten so scharf wie Rasiermesser“.

Das Besondere an diesem Roman ist jedoch, dass man selbst in die Rolle eben jener Frau schlüpft, denn die Autorin spricht den Leser per Du direkt an. Dies ist ein interessanter und eigentümlicher Stil, den ich so noch in keinem anderen Buch gelesen habe. Dadurch erlebte ich die Geschichte wesentlich intensiver, als wenn sie nur durch eine beliebige Protagonistin erzählt werden würde.

Auf knapp 170 Seiten tauchen wir ein in diese Gedankenwelt, verstehen nicht, wieso der Mann uns das antut und treffen schlussendlich die für uns beste Entscheidung. Zumindest glauben wir das. Das Ende bleibt relativ offen, dies möchte ich aber nicht vorweg nehmen. Dieser Roman ist nicht dafür gemacht, zu diskutieren, wenn nicht alle Beteiligten der Diskussion ihn auch gelesen haben. Dafür würde es zu viel vom Leseerlebnis wegnehmen. Daher gibt es für die 170 Seiten auch keine allzu ausführliche Buchbesprechung von mir. Wer den Roman gelesen hat und sich darüber austauschen möchte, kann sich aber natürlich gerne bei mir melden.

Ich spreche jedenfalls eine klare Leseempfehlung aus, jedoch möchte ich auch betonen, dass man in guter Verfassung sein sollte, um dieses intensive Erlebnis aushalten und lesen zu können, jedenfalls meiner Empfindung nach.

Auch wenn der Roman durchaus starker Tobak ist, kann man ihn trotzdem gut an einem Tag lesen, da der gewählte Stil und die knappe Seitenzahl nicht viel Zeit zum Lesen lassen. Dafür bleibt die Geschichte aber umso stärker im Gedächtnis hängen.

Abschließend kann ich nur sagen, dass dieses Buch wirklich etwas besonderes ist und ich finde, dass jeder, der sich für solche Themen interessiert oder womöglich sogar selbst davon betroffen ist, diesen Roman lesen sollte. Seid euch allerdings bewusst, dass er durchaus triggern kann.

Zu einer Leseprobe geht es hier:

Leseprobe „Die Entscheidung“

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