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Anthologie – Steampunk 1851

26. Oktober 2021

Allgemeines

Titel: Steampunk 1851
Verlag: ASP Verlag
Autor*in: ASP Verlag (Herausgeber)
Meine Genre-Einordnung: Anthologie, Steampunk, Fantasy
Seitenzahl: 120 Seiten
Kapitel: 8 Kurzgeschichten
Perspektive: Verschiedene Perspektiven
ISBN: 978-3-981509-28-1
Preis: 10,40€ (TB)

Allgemeine Meinung

Leseempfehlung

Vielen Dank an den ASP Verlag für dieses Rezensionsexemplar

 

Rezension

Dies wird eine etwas andere Rezension, denn bei dem Buch handelt es sich um eine Anthologie, also eine Kurzgeschichtensammlung. Zum Thema hat diese Anthologie Steampunk (wie ja auch der Titel schon sagt) und Gruselwesen wie Dracula oder Frankenstein.

Insgesamt umfasst das Werk 8 Geschichten von je etwa 20 Seiten. Es liest sich flüssig und schnell, keine der Geschichten hat mich enttäuscht. Einige haben mir natürlich besser gefallen als andere, aber insgesamt fand ich alle lesenswert.

Ich sollte dazu sagen, dass ich einen relativ hohen Standard habe, was Kurzgeschichten angeht. Mich überzeugen nicht viele davon, oft sind sie in der kürze der Zeit schnell runtergeschrieben, die Charaktere sind oft flach, die Geschichte sehr langatmig oder zu kurzgefasst. Dennoch kann ich sagen, dass diese Anthologie zum Lesen sehr befriedigend war.

Das Ende der Fiktion

Starten wir gleich mal mit der ersten Kurzgeschichte. Als ich sie gelesen habe, war mein erster Eindruck, dass es sich um eine frankensteinähnliche Erzählung im Vampirstil handelt. Tatsächlich scheint es sich hierbei um eine Art Nacherzählung der Frankensteinstory zu handeln, die in sich schlüssig und flüssig zu lesen ist. Trotz der knappen Seitenzahl ist die Geschichte sehr gut greifbar, mit gut ausgearbeiteten Persönlichkeiten und einem roten Faden. Sie ist spannend von der ersten Seite an.

Monsieur Foucault & das Wesen des Lichts

Diese Geschichte hat mich von ihrer Idee her sehr beeindruckt. Ich hatte am Ende ein warmes Gefühl im Bauch und ein Lächeln im Gesicht. Eine sehr schöne Geschichte über die eigene Bestimmung, aus der Perspektive eines kleinen Dämons, der lernt, dass man gar nicht immer Böse sein muss und seinen eigenen Weg gehen kann. Vor allem die Botschaft „Es kommt nicht darauf an, wo man herkommt, sondern was man tut“ hat es mir angetan. Auch die Geschichte selbst ist gut greifbar, die Charaktere liebenswert und süß geschrieben.

Lykonium

Diese Geschichte hat einen etwas düsteren Ton. Es geht um Werwölfe und wer sich ein klein wenig mit diesen auskennt, kann das auch schon am Namen der Geschichte erkennen.

Leider war das eine der Geschichte, die mir nicht so zugesagt hat. Für meinen Geschmack wurde etwas zu hektisch erzählt, es gab kaum Beschreibungen, fast nur Handlung. Insgesamt fand ich die Story ganz spannend, aber ein wenig nichtssagend und vor allem auch nicht sehr gut aufgeklärt.

Das Meisterwerk

Diese Geschichte hat Vampire als Thema und wurde sehr gut erzählt. Tatsächlich auch aus einer etwas anderen Perspektive, einen Großteil der Story bekommen wir in Form einer Gedankenaufzeichnung erzählt, was ich sehr spannend fand.

Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, lässt jedoch Raum für Fragen. Die Geschichte kann am Ende jedoch guten Gewissens zur Seite gelegt werden.

R.S.O.C.

Der Titel ist äußerst nichtssagend. Und tatsächlich möchte ich auch gar nicht so viel vorneweg nehmen, diese Geschichte fand ich nämlich sehr spannend. Sie greift unterschiedliche mythologische Wesen auf, die gut in die Handlung eingewoben werden, ohne zu aufgesetzt zu wirken. Die Charaktere sind trotz der Kürze der Geschichte ausgearbeitet und greifbar.

Die Geschichte hat definitiv Potential für weitere Geschichten und ich würde nicht nein sagen, sollte es in diesem Universum noch weitere Geschichten geben.

Archibald Leach und die Rache des Toten

Die Geschichte war zu Anfang etwas verwirrend, dennoch habe ich sie zum Ende hin mit sehr greifbaren Charakteren im Gedächtnis und einem sehr wohligen und befriedigenden Ende. Eine gute Geschichte, die ich gerne noch einmal lesen würde.

Das Kaninchen

In dieser Geschichte geht es um zwei Jägerinnen, die einen Dämon jagen. Die Geschichte wurde sehr hektisch erzählt und ging schnell von statten, für meinen Geschmack ein wenig zu schnell. Dennoch war sie sehr spannend zu lesen.

Der Automat

Diese Geschichte gefällt mir bis jetzt am besten, ich möchte auch gar nicht so viele Worte darüber verlieren, denn sie ist meiner Meinung nach wirklich etwas besonderes. Sie besticht durch ihren philosophischen Hintergrund und durch eine Katze, die eine sehr wichtige Rolle einnimmt. Bei Katzen werde ich immer schwach.

Als Fazit kann ich sagen, dass diese Anthologie auf jeden Fall einen zweiten Blick wert ist und ich sie all denjenigen weiterempfehlen würde, die auf düstere Kurzgeschichten mit einem Schluck Steampunk und Fantasy stehen. Ebenso für Menschen, die auf Neuerzählungen von bekannten Gruselgeschichten stehen, rate ich zu dieser Geschichtensammlung.
Lasst euch von den Autor*innen in düstere Welten entführen und auf teilweise philosophischen Pfaden wandeln.

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