Rezensionen | Romane

Achenbach, Cornelia – Darüber reden wir später

23. Mai 2022

Allgemeines

Titel: Darüber reden wir später
Verlag: Goldmann
Autor*in: Cornelia Achenbach
Meine Genre-Einordnung: Roman
Seitenzahl:  240 Seiten
Perspektive: Personaler Erzähler
ISBN: 978-3-442-49227-5
Preis: 11,00 €

Allgemeine Meinung

Zwischen Leseempfehlung und Nett für Zwischendurch

Danke an den Goldmann Verlag und das Bloggerportal für dieses Rezensionsexemplar!

 

Rezension

Klappentext:

Ein kleines Leben im Einfamilienhaus mit Garten, die zwei Kinder längst ausgezogen. Ihren Lebenstraum vom Bücherschreiben hat Margret schon vor Jahren begraben. Als ihr Mann ins Krankenhaus muss, bleibt sie allein zurück – ein Zustand, der ihr insgeheim gefällt. Doch das ruft auch Fragen hervor. Ist Gerd der Richtige? Hätte sie sich damals auf Andreas einlassen sollen? Um sich abzulenken beginnt Margret in den Tagebüchern der verstorbenen Mutter zu lesen. Auf einmal ist sie mit einer Liebe konfrontiert, die Krieg und Flucht überstand – und ein Ereignis, über das nie jemand sprach. Bis Ingrid, ihre ältere Schwester, die jahrelange Distanz durchbricht und endlich zu reden beginnt.

***

Der Klappentext verspricht genau das, was ich zur Zeit suche. Realistische Erzählungen über Liebe und Leben, ohne das Ende vorhersagen zu können und nicht die klassische Storyline normaler Liebesromane verfolgt. Dazu muss man natürlich sagen, dass dies kein Liebesroman ist. Es geht, wie ihr dem Klappentext schon entnehmen konntet, um Margret, deren Mann ins Koma gefallen ist und die nun ihr eigenes Leben hinterfragt. Hat sie die richtigen Entscheidungen getroffen, als sie noch jünger war? Lebt sie das Leben, dass sie leben wollte?

Der Erzählstil der Autorin ist sehr nüchtern, wodurch es eine Weile gebraucht hat, bis Margret für mich zu einer greifbaren Person wurde. Durch die wenig emotional gehaltene Erzählung jedoch blieb sie mir immer ein Stückchen fremd. Doch gerade auch diese Wahl des Stils hat dafür gesorgt, dass sich die Geschichte realistisch anfühlte, sie wirkte wenig dramatisch in der Nacherzählung der Ereignisse, jedoch trotzdem immer greifbar und nachvollziehbar.

Die Grundidee ist definitiv eine sehr gute, vor allem die Themen Krieg, Kriegstrauma, Depressionen, Lebenskrisen. Alles Dinge, die tagtäglich eine Rolle spielen, viele Menschen prägen und viele Menschen verändern. Ich denke jedoch, man hätte mehr auf die Vergangenheit der Mutter eingehen können, ein bisschen tiefer in Margrets Persönlichkeit eintauchen können, wenn man sich etwas mehr Zeit gelassen hätte. Ich hätte mehr Seiten definitiv gerne gelesen.

Dennoch hat es die Autorin geschafft, eine melancholische und nachdenkliche Stimmung zu erzeugen, die mich direkt in Empfang genommen hat, sobald ich das Buch aufgeschlagen habe. Dies macht es natürlich aber auch schwer, das Buch zu lesen, wenn man selbst gerade nicht besonders gut drauf ist.

Dennoch bekommt das Buch von mir eine Leseempfehlung für all jene, die sich an den “Kritikpunkten” meiner Rezension nicht stören, jedoch finde ich, dass man dem Buch auch so eine Chance geben sollte, auch wenn leider nicht das volle Potential der Geschichte ausgeschöpft wurde.

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